Es ist möglich die in ein MMI 3G / 3GP eingebaute Festplatte gegen eine SSD (Flash-Disk) auszutauschen.
Warum sollte man dies aber eigentlich tun?
Nun, es gibt verschiedene Gründe für den Austausch:
- SSDs habe keine beweglichen Teile
Dies ist insbesondere unter den Bedingungen in einem Fahrzeug von Vorteil, da Stöße und Schläge von einem Flash-Laufwerk (SSD) in einem weit größerem Maß ohne Schäden am Speicherlaufwerk toleriert werden.
- SSDs verbrauchen weniger Strom
Klar, die Lichtmaschine (der Generator) in einem modernen Fahrzeug kann, schon alleine bedingt durch die extreme Vielzahl an elektronischen Systemen in einem modernen Fahrzeug, bei weitem genug Strom erzeugen.
Eine Kraftstoffersparnis durch den geringeren Stromverbrauch einer SSD wird man wohl auch kaum im Portmonais feststellen können.
Viel spannender ist aber, dass ein Gerät, welches weniger Strom verbraucht auch gleichzeitig weniger Wärme abgibt.
Ist ja klar, bis auf das bisschen an Energie, welches auf der Oberfläche der "Festplatte" abgelegt wird, wird alle zugeführte Energie in Wärme umgewandelt.
Eine SSD verbraucht, insbesondere im Leerlauf, nur ein Bruchteil der Energie. Ergo wird sie auch nicht so warm.
- Schnellere Zugriffszeit
SSDs sind von der Zugriffzeit auf Daten ziemlich unschlagbar.
Bei einer konventionellen Festplatte, muss die Elektronik/Mechanik immer zuerst die richtige Position anfahren und dann auch noch darauf warten, dass denn nun die Daten am Schreib-/Lesekopf vorbeigeflogen kommen.
Dies kann im ungünstigen Fall halt bis zu einer vollen Plattenumdrehung dauern.
SSDs kennen solche Probleme naturbedingt nicht, da eine Adresse sofort (mit einer extrem kleinen Latenz) abgefragt werden kann.
Der letzte Punkt macht sich nach meiner Erfahrung beim 3G/3GP positiv in der Ladezeit der Navigations-Map bemerkbar. (nach dem Bootvorgang)
Kartenzugriffe, sowie Zielführungen werden beschleunigt.
Es handelt sich hier nicht um einen Quantensprung. Positiv wirkt sich die SSD hier aber auf jeden Fall aus.
Die übrigen Punkte sprechen denke ich für sich. Die haltbarkeit moderner SSDs sollte auch einer HDD gleichtkommen.
Man darf halt nicht vergessen, dass Flash-Speicher selber nicht unendlich viele Schreibzugriffe verträgt. (die einzelnen Speicherstellen)
Moderne SSDs beinhalten allerdings ausgefuchste Mechanismen, die eine gleichmäßige "Abnutzung" der Speicherstellen sicherstellen.
Von daher sehe ich bzgl. der Haltbarkeit keine Probleme.
Ok, nach der ganzen Theorie, kommen wir nun zu der eigentlichen Umstellung auf eine SSD.
Ich habe verschiedene Hersteller / Produkte ausprobiert und kann aktuell nur die Super Talent Duradrive ET2 Produkte für den Einsatz im 3G/3GP empfehlen.
Leider handelt es sich bei dem Festplatteninterface in der Mainunit um ein sogenanntes PATA Interface, welche kurz bevor SSDs entgültig auf dem Markt erschienen sind, durch SATA abgelöst wurde.
Eben aus diesem Grund ist die Auswahl möglicher SSDs leider auch sehr beschränkt :(
Beim 3G kommt ab Werk eine 40GB Festplatte zum Einsatz.
Beim 3GP wurde diese auf 60GB vergrößert.
Es reicht also für beide Varianten ein 64GB Modell, welches aktuell ca. 95 EUR kostet.
Unter Linux ist es sehr einfach die originale HDD auf die SSD zu dumpen.
Im ersten Schritt muss man natürlich die Festplatte auf der Mainunit ausbauen.
Hierfür benötigt man einen 8er Torx, löst zuerst alle Schrauben auf der Oberseite, nimmt den Deckel ab, klappt das DVD-Rom zur Seite und schaut dann welche Schrauben den sichtbaren Festplattenkäfig von der Unterseite her halten.
Diese Schraube löst man natürlich auch alle und nimmt den HDD-Käfig inklusive enthaltener HDD aus der Mainunit.
Vorsicht, keine Gewalt. Man muss den HDD-Käfig gefühlvoll aus der Mainunit kanten und u.U. auch noch seitlich zwei Haltenasen ein Stück zur Seite biegen.
Man zieht dann im nächsten Schritt mittels "dd if=<Quelldevice> of=<Filename> bs=8192" einen kompletten Dump seiner Festplatte.
Die HDD dafür z.B. in ein externes 2.5" USB HDD Gehäuse packen und am Rechner mittels USB anschließen.
<Quelldevice> ist bei solch einem kompletten Dump das Major-Device, also z.B. "/dev/sdb", ohne die Partitionsnummer.
So zieht "dd" wirklich ein komplettes Image der kompletten Festplatte. (des kompletten Devices)
Danach dann die SSD in das externe USB Gehäuse und dann mittels "dd of=<Zieldevice> if=<Filename> bs=8192" den Dump (<Filename>) auf diese Übertragen.
SSD in den Plattenkäfig einbauen, Käfig in die Mainunit einbauen und Mainunit wieder zusammenschrauben.
Fertig.
Klar, man könnte auch eine 128GB SSD kaufen. (aktuell ca. 158 EUR)
Kopiert man allerdings mit der oben genannten Methode die komplette Originalfestplatte auf die SSD, so steht einem nachher leider nicht mehr Platz (z.B. für die Jukebox) zur Verfügung.
Hier bedarf es wenn weiterer Anpassungen, die an dieser Stelle den Rahmen sprengen würden.
Bei Bedarf könnt ihr mich aber gerne über meine Mail-Adresse (carfreaks@gmx.de) kontaktieren.
Grundsätzlich ist eine Platzerweiterung möglich.
Ist dies hier eine Theorie, oder hast du es mal gemacht?
AntwortenLöschenGruss Darko
Wie kann man die Partitionen entsprechend anpassen? Eine kleine Anleitung dafür wäre nicht schlecht :-)
AntwortenLöschenIch habe die Festplatte jetzt gegen einen CF "SanDisk Extreme CompactFlash UDMA7 128GB" (-25->+85°) mit dem Adapter "Delock Card Reader IDE 44 Pin Stecker zu Compact Flash" ausgetauscht. Funktioniert super. Ich versuche es auch noch mit dem Adapter "InLine 76621i interne Karte und Schnittstellen-Adapter" da dieses ein PATA Gehäuse hat.
AntwortenLöschenIch werde es auch noch mit SD "SanDisk Extreme PRO 128GB SDXC Memory Card up to 170MB/s, Class 10, U3, V30" (-25 ºC bis 85 ºC) und den Adapter "LEAGY Secure Digital SD SDHC SDXC MMC Speicherkarte auf IDE 2,5 Zoll 6,35 cm 44P 44 Pin Stecker Adapter Konverter SD 3.0" versuchen (da dies die günstigere Variante ist) versuchen.
PCIE mit Adapter funktioniert NICHT. Bei der Installation von Kartenmaterial gibt es Fehler. Navigation startet dann nur einmal, danach nur noch "... Initalisiere"
Und mit der SD "SanDisk Extreme PRO 128GB SDXC Memory
Löschenprobiert?
Würde mich auch interessieren :)
LöschenIst denn im Gehäuse genug Platz fuer einen Pata auf Sata adapter + eine Sata SSD ?
AntwortenLöschenHuhu ja das passt habe das auch so gemacht. Problem ist nun nur wenn ich ein update drauf ziehen will ob Firmware oder kartenmaterial bekomme ich ein 138 fehler
LöschenHat jemand Erfahrung mit dem Delock Konverter mSATA SSD > IDE 44 Pin und einer mSATA SSD????
AntwortenLöschenMoin zusammen,
AntwortenLöschenhabe heute bei meinem Audi A8 4H (D4) Bj 2010 mit einem MMI 3G plus die Umrüstung auf einen Flash Speicher hinter mir.
Grund: Sobald die Außentemperatur unter 10 Grad legen hat, ist das MMI immer im 2 Minuten Takt abgestürzt, ähnlich wie beim Affengriff.
Hab dann herausgefunden, dass es am Navi hängt, das blieb entweder bei 73%, 99% oder bei "Initialisiere Navigation" hängen. Das MMI hat sich nach 1-3 Mal abstürzen dann gefangen, dann ging auch das Navi & die VZE.
Vermutung:
Also musste es auf jeden Fall mit dem Speicher vom MMI zusammenhängen. Nach einiger Recherche war klar, dass das MMI Flash hat, was über 32bit direkt an der CPU angebunden ist. Hier liegt Grundsätzlich das MMI Betriebssystem drauf, die Initialisierung vom Navi, Car, Assistenten, Bluetooth und auch die SQL Datenbank (Verweise auf Daten-Datenbank) vom Navi. Zusätzlich ist bei den 3G plus eine 60GB Toshiba HDD (MK6050GAC) mit IDE verbaut. Auf dieser liegt die komplette Navi Datenbank (Daten), Jukebox und andere Speicherintensive Daten. Also war, klar gerade mit der kälte, dass die HDD defekt sein muss.
Durchführung:
Also, entsprechendes Werkzeug besorgt, MMI 3g plus Main Unit aufgebaut, auseinandergebaut, IDE Festplatte ausgebaut & per IDE auf USB Adaper an meinen PC angeschlossen. CF Card (SanDisk Extreme Pro 128GB) mittels USB Adapter ebenfalls an den PC dran und per HDClone IDE Festplatte auf CF Card geklont.
Während dem Klonvorgang waren tatsächlich 4786 Sektoren im in der Navi Partition nicht mehr lesbar und wurden auch nicht geklont.
CF Card trotzdem in MMI Unit mit Delock Card Reader IDE 44 Pin zu Compact Flash eingebaut, MMI Unit zurück ins Auto und Test. Navi lädt bis 46%, bleibt dann wieder bei "Initialisiere Navigation" hängen. Jukebox bzw. Bluetooth bleibt auch im Initialisierungsprozess hängen.
CF Card falsch rum eingebaut -.-, Also nochmal Ausbau, CF Card richtig rum rein (nicht links- sondern rechtsbündig) und wieder zusammengebaut.
Tadaaa - Navi läd sofort durch und Bluetooth bzw. Jukebox auch wieder da.
Ich bin nur noch gespannt, ob das Navi aufgrund der defekten Sektoren was abbekommen hat. Ggf. flash ich nochmal die Karte auf 2022/2023 drüber, dann hat sich das erledigt.
Per VCDS Fehler restliche Fehler noch ausm Steuergerät gelöscht.
Zusammenfassung:
Wie auch oben schon diskutiert bzw. bestätigt, bestätige ich auch nochmal, dass die SanDisk mit CF auf IDE super und ohne Probleme laufen. Plus and Play, geht super, insofern man die CF Card richtig einbaut ;)
Navi lädt bei Kaltstart innerhalb 10 Sekunden komplett durch, das hat vor den Abstürzen bei der IDE Festplatte gut eine Minute gedauert, zudem ist die Bluetooth Verbindung mit dem Handy auch innerhalb 15 Sekunden durch, das hat auch vorher über 1 Minute gedauert. Möglicherweise hatte da aber die Festplatte auch schon was...
Also für Alle, die es sich überlegen - macht es, ist nicht all zu schwer & das MMI ist dadurch im Welten schneller.
Gerade wenn Ihr eine defekte Festplatte hab.
Bei fragen gerne melden!
Grüße niarda01